Das Internet hat die Art und Weise verändert, wie wir mit Informationen umgehen. Damals mussten wir eine Gebrauchsanweisung lesen, um etwas zu bauen, heute suchen wir dazu einfach ein Video und lassen es uns von jemandem zeigen.

Dieser Wandel in der Verfügbarkeit von Informationen, wie wir nach ihnen suchen und wie wir sie austauschen, lässt vielleicht die Frage aufkommen, wozu wir noch schriftliche Kommunikation brauchen. Online Plattformen wie YouTube werden immer beliebter und lassen geschriebene Worte als nicht länger angemessen erscheinen.

Dennoch wird das geschriebene Wort immer ein Teil unseres Lebens bleiben: Online Inhalte für Webseiten, gedruckte Dokumente oder Broschüren und Bücher (in Papierform und als eBook) sind nach wie vor ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens.

Es lohnt sich daher, den Wert des Terminologiemanagements nicht zu vernachlässigen, wenn Texte in eine andere Sprache übersetzt werden sollen.

Was ist Terminologiemanagement?

Terminologiemanagement ist ein Prozess bei dem Termini auf systematischer und methodischer Art und Weise erläutert werden. Für gewöhnlich sind diese Termini repetitiv oder werden an späterer Stelle erneut gebraucht, um die Konsistenz zu gewährleisten.

Dieser Prozess ist in der Regel recht einfach, wenn es um nur ein oder zwei Sprachen geht, er kann allerdings recht kompliziert werden, wenn mehrere Sprachen beteiligt sind. Ein Beispiel: In seiner einfachsten Form kann Terminologiemanagement eine Liste von Wörtern (Termini) sein, deren Äquivalent in der jeweils anderen Sprache danebensteht. Komplizierter wird es, wenn diese Termini Definitionen benötigen, Beispiele zur Häufigkeit oder kontextuellen Nutzung und Erläuterungen, wie sie zusammenhängen oder sich aufeinander beziehen.

In der Übersetzungsbranche kann Terminologiemanagement dazu genutzt werden, bei Fachübersetzungen (medizinisch, wissenschaftlich, etc.) behilflich zu sein. Es werden Glossare angelegt, wodurch sich nachfolgende Übersetzungen sehr viel schneller anfertigen lassen und die Genauigkeit und Konsistenz innerhalb des Textes gewährleistet wird.

Wie wird Terminologiemanagement von Übersetzern genutzt?

Mit dem Terminologiemanagement sind Übersetzer dazu in der Lage, Termini zu speichern und abzurufen, wann immer notwendig, wodurch ein schneller und akkurater Übersetzungsprozess entsteht.

Es gibt verschiedene Phasen, die durchlaufen werden, wenn man seine Terminologie verwalten möchte:

  • Vorgeschlagene Termini – Eine manuelle oder mechanische (mit Software) Extraktion der Wörter, die oft im Ausgangstext vorkommen.
  • Termini verifizieren – Terminologie wird auf Inkonsistenz, Synonyme und Abkürzungen, usw. überprüft. Die Datenbasis besteht aus den am Häufigsten genutzten und genausten Termini
  • Beschreibung der Termini – Informationen werden einem Terminus zugeordnet, um ihn zu definieren mit Beispielen zu Nutzung, grammatikalischen Informationen und Ähnlichem.
  • Übersetzte Termini – Übersetzer können nun mit der Übersetzung beginnen und Äquivalente, Definitionen und Kommentare hinzufügen.
  • Termini bestätigen – Interne oder externe Korrekturleser sollten alle Termini überprüfen, bevor sie zum Glossar hinzugefügt werden.
  • Glossar – Dies ist das fertige Produkt, welches dem Übersetzungsteam zur Verfügung gestellt wird.

Professionelle Übersetzungsdienstleister nutzen häufig Terminologiemanagementsysteme, um Termini zu speichern, zu verknüpfen und abzurufen. Übersetzer können bei Bedarf Glossare abrufen und auch der Kunde kann Termini hinzufügen.

Termionologiemanagementsysteme

Terminologiemanagementsysteme sind wichtige Werkzeuge für professionelle Übersetzungsdienstleister, da sie eine zentrale Plattform darstellen, von der jeder Nutzer mit Zugangsberechtigung zu jeder Zeit auf Daten zugreifen zu kann.

Warum diese Systeme wichtig sind, wird im Folgenden erläutert:

  • Terminologie ändern – Termini, die nicht länger gültig sind, können für den Leser verwirrend sein. Terminologiemanagementsysteme stellen sicher, dass Ihre Terminologie auf dem neusten Stand ist.
  • Zeit, Arbeit und Geld – können eingespart werden, indem man Terminologiemanagementsysteme nutzt. Obwohl sie mit einem gewissen Anfangsaufwand verbunden sind, sind sie auf lange Sicht ein wertvolles Hilfsmittel sowohl für die Übersetzer als auch für ihre Kunden.
  • Mehrsprachige Vorteile – gibt es viele bei der Nutzung dieser Systeme. Sobald ein Terminus übersetzt und gespeichert wurde, kann von überall darauf zugegriffen werden und sichert so die Kohärenz und Konsistenz zukünftiger Übersetzungen.

Terminologiemanagementsysteme sind wichtige Werkzeuge für Übersetzungsdienstleister, denn sie stellen akkurate und schnelle Übersetzungen sicher. Ihre Nutzung ist unerlässlich in geschriebener Kommunikation, um dem Leser oder den Kunden ein konsistentes Muster zu gewährleisten, was das Lesen und Verstehen eines Textes erleichtert.